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ÜBER MEDIZINISCHES CANNABIS

Wenn Sie bisher keine Erfahrungen mit medizinischem Cannabis gemacht haben, ist dies eine gute Gelegenheit, damit zu beginnen. Auf dieser Website erfahren Sie mehr über medizinisches Cannabis im Allgemeinen und erhalten einige grundlegende wisssenschaftliche Informationen.

Cannabis ist eine Pflanze. Wenn sie gereift ist, produziert sie ein Öl, das eine Reihe von chemischen Verbindungen enthält, welche Cannabinoide genannt werden. 1 Diese Cannabinoide weisen eine Vielzahl von therapeutischen Eigenschaften auf. Dies ist nichts Einzigartiges. Tatsächlich gibt es mehr als 100 zugelassene Arzneimittel, welche sich von einem pflanzlichen Inhaltsstoff ableiten.2 Dazu gehören einige der weltweit bekanntesten Arzneimittel, wie z. B. Aspirin (zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündung), Chinin (Malaria), Morphin (Schmerzen), Digoxin (Herzschwäche) und Paclitaxel (Krebs). So leitet sich zum Beispiel Aspirin von der Salicylsäure ab, einer chemischen Verbindung, welche in verschiedenen Pflanzen, darunter auch der Silberweide (Salix alba), vorkommt. 3 Ebenso wie bei diesen von Pflanzen abgeleiteten Arzneimitteln bezieht sich der Begriff „Cannabis-basierte Arzneimittel” auf alle Medikamente, deren Grundlage die aus der Cannabispflanze gewonnenen Cannabinoide sind. Diese Definition schließt auch die Cannabinoide ein, die auf synthetischem Wege hergestellt werden. Andererseits unterscheidet sich medizinisches Cannabis von klassischen Medikamenten und stellt eine neue Kategorie von Arzneimitteln dar. Medizinisches Cannabis basiert auf Cannabisblüten oder -extrakten, die in neuen Darreichungsformen und mit verschiedenen Konzentrationen und Zusammensetzungen der Wirkstoffe zur Verfügung gestellt werden.

Die Cannabispflanze enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, darunter auch mehr als 100 Cannabinoide. 4 Die zwei am umfangreichsten untersuchten und am meisten verwendeten Cannabinoide sind Tetrahydrocannabinol (auch bekannt als THC) und Cannabidiol (auch bekannt als CBD). Medizinische Cannabisprodukte können entweder THC oder CBD als Hauptbestandteil oder beide Substanzen zu ungefähr gleichen Teilen enthalten. 5

Cannabinoide sind eine Gruppe von chemischen Substanzen, welche von der Cannabispflanze produziert werden. Die Cannabispflanze enthält über 100 Cannabinoide. 4 Die zwei am umfangreichsten untersuchten und am meisten verwendeten Cannabinoide sind Tetrahydrocannabinol (auch bekannt als THC) und Cannabidiol (auch bekannt als CBD).4,6

THC oder auch Tetrahydrocannabinol ist ein Cannabinoid. Dabei handelt es sich um eine Substanz, welche von der Cannabis-Pflanze hergestellt wird. 7 THC ist eine psychoaktive Substanz. Das bedeutet, sie hat Einfluss auf das Gehirn und den psychischen Zustand einer Person. Im Gehirn aktiviert THC zelluläre Rezeptoren, die sogenannten Cannabinoidrezeptoren. 7 Hierdurch kann THC seine pharmakologische Aktivität entfalten, die mit einer Verringerung von Schmerzen, Angst, muskulärer Anspannung und Übelkeit in Verbindung gebracht wird. 7 In höheren Konzentrationen oder je nach Empfindlichkeit des einzelnen Patienten kann THC negative Auswirkungen haben, wie zum Beispiel verstärkte Sinneswahrnehmungen, Veränderung des Zeitgefühls und Paranoia. Diese Wirkungen gehen mit einem Gefühl der Betäubung einher. 7

CBD oder auch Cannabidiol ist ein Cannabinoid und wird ebenfalls von der Cannabispflanze produziert. Im Gegensatz zu THC hat CBD keine psychoaktive Wirkung. 7 Das bedeutet, dass es sich nicht auf das Gehirn auswirkt. Tatsächlich können bei gemeinsamem Einsatz beider Substanzen sogar einige der negativen Effekte des THC ausgeglichen werden. Es wurde zur Behandlung von Epilepsie, chronischen Schmerzzuständen, Entzündungen, Angstzuständen und Schlaflosigkeit untersucht. 6

Im Körper gibt es Moleküle, die sogenannten Endocannabinoide, welche auf die gleiche Art mit den CB-Rezeptoren des Körpers interagieren wie die Cannabinoide aus der Cannabispflanze. Dieses natürliche System im menschlichen Körper wird weiterhin untersucht. Es reguliert den Appetit, den Schlaf und das Schmerzempfinden sowie andere physiologische Funktionen des Gehirns. Diese Beobachtung führte zu der Annahme, dass durch Aktivierung dieses Systems mittels externer Cannabinoide eine medizinische Wirkung erzielt werden kann.8-10

Unter Botanikern (Pflanzenwissenschaftlern) herrscht nach wie vor Uneinigkeit über die richtige Klassifizierung der Cannabispflanze in Unterarten. Ursprünglich wurden drei Arten unterschieden: Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis . Cannabis sativa wird in der westlichen Welt am häufigsten eingesetzt. Es handelt sich um eine größere Pflanze, die vor allem in wärmeren Regionen gedeiht. Cannabis indica dagegen ist eine kleinere Pflanze, die eher in kälterem Klima wächst. Cannabis ruderalis ist die kleinste Art, die jedoch am schnellsten wächst. Bezüglich der cannabinoiden Inhaltsstoffe hat Cannabis ruderali s den niedrigsten THC-Gehalt, kann aber hohe Mengen CBD enthalten. Im Laufe der Zeit wurde dieses Klassifikationssystem jedoch in Frage gestellt, da alle drei Pflanzenarten erfolgreich miteinander gekreuzt werden und fruchtbare Hybrid-Pflanzen hervorbringen können. Dies hingegen widerspricht der oben genannten Einteilung in die drei Arten. Im Hinblick auf die medizinische Anwendung von Cannabispflanzen ist eine Unterteilung nach grundlegenden Pflanzenmerkmalen (wie die Größe) meist unpräzise und nicht zielführend. Stattdessen ist es für diesen Zweck sinnvoll, eine logische Einteilung nach der chemischen Zusammensetzung vorzunehmen. 11 Dieser Ansatz hat zu einer Unterscheidung in drei Haupttypen geführt: Chemotyp I (THC-dominant), Chemotyp II (ausgewogenes Verhältnis von THC und CBD) sowie Chemotyp III (CBD-dominant). 12

Heutzutage stehen viele medizinische Cannabisprodukte zur Verfügung. Medizinisches Cannabis ist in drei Typen verfügbar: Chemotyp I (THC-dominant), Chemotyp II (ausgewogenes Verhältnis von THC und CBD und Chemotyp III (CBD-dominant). 12 Diese sind in unterschiedlichen Formulierungen erhältlich, z. B. getrocknete ganze oder gemahlene Blüten für Inhalationszwecke, Extrakte und Kapseln zur oralen Verabreichung sowie sublinguale Sprays. Um mehr über die Verwendung und die besonderen Eigenschaften jedes Produktes zu erfahren, lesen Sie bitte den Abschnitt „ WARUM: EVIDENZ FÜR DIE WIRKSAMKEIT CANNABINOID-BASIERTER MEDIKAMENTE“.

Als Hanf werden Sorten der Cannabispflanze bezeichnet, die weniger als 0,2 % THC in der Trockenmasse enthalten. 13 Somit ist der einzige Unterschied zwischen Hanf und Cannabis der Gehalt der enthaltenen Cannabinoide, von denen einige medizinische Eigenschaften aufweisen. Hanfprodukte können CBD enthalten. Allerdings findet die Hanfpflanze aufgrund der Stärke ihrer Fasern häufig auch in einer Vielzahl nicht medizinischer Produkte Anwendung.

Im Grunde besteht kein Unterschied zwischen den beiden Begriffen. Cannabis ist der offizielle und insbesondere wissenschaftlich weltweit akzeptierte Begriff. Deshalb werden die in Cannabis enthaltenen aktiven Substanzen Cannabinoide genannt. Marihuana ist eine Bezeichnung, die vorwiegend in den USA verwendet wird. Die Ursprünge des Begriffs „Marihuana“ scheinen in Mexico zu liegen, wobei dies noch nicht abschließend geklärt ist. Infolge negativer politischer und sozialer Kampagnen gegen Cannabis im frühen 20. Jahrhundert hat die Bezeichnung „Marihuana“ bis heute eine negative Konnotation in den USA.14 14

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